Auf der Suche nach Mikroplastik

Mikroplastik ist mittlerweile schon „in aller Munde“. Im wahrsten Sinne des Wortes soll es nicht nur in Peelingprodukten und Kosmetika, sondern auch in Zahnpasta zu finden sein. Über das Abwasser gelangen diese Minipartikel in die Umwelt und damit auch in die Nahrungskette. Welche Effekte diese Stoffe im Körper von Mensch und Tier haben, beginnt man gerade erst zu erahnen.

Die Schüler des biologisch-chemischen Praktikums machten sich Anfang Juli mit der Kursleiterin Patricia Hoffmann auf die Suche nach Mikroplastik in der Umwelt. Zunächst arbeiteten sie daran, die Teilchen aus Kosmetika zu isolieren und ihre Eigenschaften zu testen. Duschgel mit Peelingeffekt enthält zum Beispiel winzige Partikel aus Polyethylen, die unter anderem dadurch erkennbar sind, dass sie auf der Wasseroberfläche schwimmen.  Eine Woche später versuchten sie das Mikroplastik dann in heimischen Gewässern wie zum Beispiel dem Inn und dem Kirner Bach in Ering aufzuspüren. Die Gruppe wurde von Frau Dr. Beate Brunninger von der Umweltstation Ering fachkundig begleitet. Im Oberflächenbereich der Hafenanlage am Eringer Stauwerk wurden Wasserproben entnommen und unter dem Mikroskop untersucht. Die gefürchteten Mikropartikel waren zum Glück nicht zu entdecken, aber es wurden etliche schon mit dem bloßen Auge sichtbare Plastikteile und Folienstücke verschiedenster Größe ausgemacht. Deutlich zu sehen waren die Zersetzungsspuren an den Folien, die langsam in kleinere Partikel zerfallen und dann von Fischen aufgenommen werden können. Die unverdaulichen Stücke bleiben dann sehr oft im Magen oder Darm stecken. Folge ist ein Darmverschluss, der zum Verhungern und  zum Tod der Tiere führt. Im Plastik enthaltene Weichmacher und Gifte belasten die Tiere außerdem. Die Chemikalien reichern sich in der Nahrungskette an und gelangen auch auf unseren Tisch.
Am Nachmittag untersuchten die Jungforscher den Mageninhalt von Sardellen aus dem Mittelmeer. Auch hier fand man zum Glück nur Teile von Krebsen und Plankton. Zusammenfassend ist festzustellen, dass es in unserer Region noch nicht zu spät ist, um der Verschmutzung durch Plastikteile vorzubeugen. Aber aus jedem weggeworfenen Flaschendeckel, Plastikbeutel oder Folienstück wird irgendwann winziger, langlebiger Plastikmüll, der in die Nahrungskette gelangt und Tier und Mensch schädigen kann. Verbraucher sollten daher auf Kosmetikprodukte mit Partikeln aus Polyethylen unbedingt verzichten und keine Plastikteile in der Natur zurücklassen.

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